Der Alpenkönig und der Menschenfeind
Burgtheater Wien
Von Ferdinand Raimund
Premiere: September 2012
Regie: Michael Schachermaier
Bühne: Damian Hitz
Kostüme: Su Bühler
Musik: Eva Jantschitsch
Dramaturgie: Florian Hirsch
Mit: Johannes Krisch, Cornelius Obonya, Regina Fritsch, Liliane Amuat, Peter Miklusz, Dietmar König, Stefanie Dvorak, Johann Adam Oest, u.a.
Michael Schachermaier eröffnet mit dem romantisch-komischen Zauberspiel das Burgtheater in der Saison 2012/13. Er ist mit 30 Jahren damit der jüngste Regisseur der auf der großen Bühne des Burgtheaters inszeniert hat und sich damit dem Österreich Schwerpunkt dieser Spielzeit annimmt.
Der reiche Gutsbesitzer Herr von Rappelkopf wähnt sich verraten von der Welt und zieht sich mit seiner Familie und der Dienerschaft auf ein von der Gesellschaft isoliertes Landgut in den Alpen zurück. Rappelkopf wird zum Misanthrop. Jenen, die ihn lieben, macht er das Leben zur Qual. Zugleich verhindert dieser Menschenfeind mit allen Mitteln die Liebe, wo sie neu erblüht. Astragalus, der Alpenkönig, die fabelhaft-lustvolle Naturgewalt, will das nicht länger mit ansehen. Er hält Rappelkopf buchstäblich den Spiegel vor und konfrontiert ihn mit seinem wahren Ich. Zunächst verspricht der Alpenkönig Rappelkopfs Tochter Malchen, die Vereinigung mit ihrem Liebsten August, die der Vater ihr versagt. Dann verwandelt er sich in Rappelkopf und diesen in seinen Schwager Silberkern, dessen Besuch bevorsteht. So muss Rappelkopf sich selbst und sein wahres Wesen erkennen … Die Therapie kann beginnen, das Zaubermärchen nimmt seinen magischen Lauf.
In Ferdinand Raimunds 1828 erstmals aufgeführtem romantisch-komischen Original-Zauberspiel sind Sentimentalität und Brutalität des Menschen untrennbar miteinander verbunden. »Der Alpenkönig und der Menschenfeind« ist ein musikalisches Kunstmärchen, lässt aber bereits die Selbstanklage des modernen Menschentums durchblicken und behandelt für das damalige Volkstheater revolutionäre Themen wie Zerrissenheit, Selbsthass und Persönlichkeitsspaltung. Es erzählt von der Suche nach Ganzheit als Mensch, der Erfüllung im Gegenüber.