Odysseus

Theater der Jugend / Theater im Zentrum Wien

Von Kim Nørrevig

Premiere: Oktober 2011

Regie: Michael Schachermaier

Bühne: Judith Leikauf, Karl Fehringer

Kostüme: Susanne Özpinar

Licht: Lukas Kaltenbäck

Musik: Thomas Felder

Dramaturgie: Markus Felkel

Mit: Georg Münzel, Raphael Nicholas, Karin Yoko Jochum, Simon Jaritz, Daniel Jeroma, Peter Steiner, u.a.

»Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen«, behauptet ein bekanntes Sprichwort. Und der griechische Held Odysseus hätte allein schon aufgrund der zehn Jahre andauernden Belagerung der Stadt Troja eine ganze Menge zu berichten! Immerhin war er es, der mit seiner genialen Idee den Krieg gewonnen hat, indem er den Trojanern ein mit griechischen Soldaten gefülltes Pferd schenkte. Seine List schaffte, was die rohe Gewalt nicht konnte. Voller Vorfreude auf seine Frau Penelope und seinen Sohn Telemachos tritt der listenreiche Odysseus schließlich die Heimreise nach Griechenland an. Was er zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht ahnt: Es wird weitere zehn Jahre dauern, bis er Frau und Kind endlich wieder in die Arme schließen kann. Denn ohne es zu wissen, macht er sich den rachsüchtigen Meeresgott Poseidon zum Feind, der fortan Wind und Wellen verrückt spielen lässt, um eine sichere Heimkehr des griechischen Helden zu verhindern. Ein Abenteuer jagt das nächste, Prüfung um Prüfung muss Odysseus bestehen – und dabei will der arme Mann doch nur eines: nach Hause. 


Wodurch sich Odysseus den Zorn Poseidons zugezogen hat und ob seine turbulente Irrfahrt jemals ein glückliches Ende finden wird, davon erzählt der Dichter Homer in einem der ältesten Texte der Menschheitsgeschichte. Regisseur Michael Schachermaier wagt sich – nach seiner spannenden Schatzinsel-Interpretation in der Vorsaison – nun abermals an einen der großen Klassiker der Weltliteratur heran und bringt die Abenteuer des Odysseus in einer österreichischen Erstaufführung auf die Bühne des Theaters im Zentrum. 

Theater der Jugend Wien

Foto(s) copyright Rita Newman

Foto(s) copyright Rita Newman

Die Diskrepanz zwischen dem martialischen Gebaren eines zeitgenössischen Hightech-Sandalenfilms mit Starbesetzung und dem martialischen Gebaren eines zeitgenössischen Guckkastenbühnen-“Odysseus” mit starker Besetzung erzeugt Spannung. Die Illusionskraft des Theaters folgt dabei freilich eigenen Gesetzen.
Diese legt Regisseur Michael Schachermaier, derzeit auch Regieassistent am Burgtheater, in verblüffenden Schachzügen frei. Er erzeugt für Kim Nørrevigs Erzähldrama Odysseus etwa mythisch-vernebelte Schattenbilder in Cinemascope oder sorgt bei heldenhaften Begegnungen Odysseus’ mit seinen Gegnern für markerschütternden Sound.
Dieser Odysseus entzaubert den Macho, erzählt von abwesenden Vätern und Abenteuerlust. Und kombiniert auf bestechende Weise Action mit Bühnenzauber.
— Der Standard, 8.11.2011
Es ist immer wieder ein kleines Wunder, was man auf der kleinen Bühne des Theaters im Zentrum für Welten erschaffen kann: Regisseur Michael Schachermaier macht – dank der Bearbeitung des dänischen Dramatikers Kim Nørrevig – aus Homers sprödem Klassiker der Weltliteratur eine Abenteuerfahrt, die keine Sekunde langweilig wird. Lässt Odysseus und seine Mannen Riesen blenden, das Trojanische Pferd bauen, dem Charme der Circe erliegen, ins Totenreich steigen und sie gegen Skylla, den Drachen mit sieben Köpfen und sieben Mündern, kämpfen. Was mit den wenigen, nach Bedarf schlichtbaren Holzrequisiten nicht machbar ist, wird kurzerhand als Video an die Rückwand der Bühne projiziert. Man muss sich nur zu helfen wissen (...) Fazit: So ist „Odysseus“ absolut zeitgemäß. Und jede Sekunde wert.
— Kurier, 25.10.2011
Nur Lesen ist noch schöner! Mit einer knappen, sehr spannenden und fantasievollen Produktion von Homers Eine perfekte Inszenierung von Regisseur Michael Schachermaier (...) Schachermaier gibt der dichten Version von Nørrevig, die Odysseus’ Sohn Telemachos (Raphael Nicholas) ins Zentrum rückt, spielerischen Witz und Tempo (...) Theaterherz, was willst du mehr?
— Die Kronenzeitung, 20.10.2011
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Fotos (c) Rita Newman und Fotos vom Bühnenbild (c) Theater der Jugend Wien, Technik

Fotos (c) Rita Newman und Fotos vom Bühnenbild (c) Theater der Jugend Wien, Technik